Demo in Neckarwestheim Samstag 9.3.2013 13 Uhr Bahnhof Kirchheim a.N. (treffpunkt HBF
Freudenstadt um 10 Uhr- Abfahrt mit der S-Bahn um 10:19 Uhr mit Gruppentickets.
Ankunft in Kirchheim um 12:44 Uhr. Rückfahrt nach Absprache vor Ort)
Große Mahnwache Montag 11.3.2013 2 Jahre nach Fukushima– 18 Uhr Rathausvorplatz –
Bitte kommt alle und bringt noch viele Menschen mit. Wir wollen einen großen
Kreis machen als Zeichen das auch in der Webcam der Stadt Freudenstadt sichtbar
ist. Wir werden einen Infotisch machen und Flyer verteilen zum Stromwechseln
und zum Energiesparen. Atommüllfässer – Attrappen- sind willkommen ;-)
Ziel ist auch Passanten
zu erreichen. Wer Gedichte, Musik oder andere Beiträge hat bitte kurz bei mir
melden zur Koordination. Die Horber Gruppe wird in Freudenstadt mit dabei sein.
Wir haben uns am 4.2.
nach der Mahnwache im Umweltzentrum getroffen um zu überlegen was wir tun werden
in diesem Jahr. Wir haben uns auf folgende Punkte verständigt:
Fukushima Jahrestag:
Große Mahnwache, mehr Bevölkerung erreichen
mit unserem Thema
Eventuell Infotisch mit Flyern,
„Glühpunsch“, etc?
Stadtwerke erneut besuchen
Harte Fragerunde zu den Themen: Warum
Beteiligung an Windkraft offshore und nicht lokal? Wie geht’s weiter mit
Speicher hier lokal? Besichtigung Biogasvergärung
Besuch Wasserkraftwerk bei Martin vor Ort
Eventuell Besichtigung der Bestandsanlagen
am Flusslauf oberhalb zur Prüfung eines eigenen Projektes->
Wasserkraft in Bürgerhand!
Erste Gespräche wurden schon geführt
Infos vom UM sind angefordert.
Mahnwachen an anderen Orten machen
Pfalzgrafenweiler
Loßburg
Horb
Alpirsbach
Filmveranstaltung in Freudenstadt mit „Leben
mit der Energiewende“
Werbeveranstaltung Freitags auf Wochenmarkt
Infoveranstaltung Samstag auf Marktplatz
Podiumsdiskussion mit dem Autor und einem
weitern Teilnehmer
Filmvorführung- eventuell Kienbergsaal
Bewerbung Landes- und bundesweit
Kleine Filmveranstaltung im Herbst in den
Subiaco Kinos
Bitte überlegt Euch wer
wo etwas an beitragen kann. Jede auch noch so „kleine Hand“ ist eine Hand die
beim Bau etwas großen beitragen kann.
Wir sind eine starke
Truppe, die viele Steine ins Rollen gebracht hat. Die sich Montag trifft,
mahnt, informiert und sich austauscht. Dies ist eine wunderbare Einrichtung die
wir nicht aufgeben sollten und auch nicht werden.
Erster logischer Schritt
nun sollte sein ein eigenes Projekt aufzustellen.
„Wasserkraft in Bürgerhand“
– hier können wir starten.
Die befürworter haben einen eigenen Verein ins Leben gerufen.
Sie halten die zwei Elsässer EDF-Altreaktoren am Rhein für nach wie vor
sicher und sehen im Regierungsentscheid einen rein politischen Kuhhandel. Um ihr
Ziel zu erreichen, Fessenheim über 2016 hinaus weiterzubetreiben, haben sie
jetzt eine eigene Organisation gegründet. «Fessenheim – notre énergie» nennt
sich der Verein, den Gewerkschafter, Lokalpolitiker und Unternehmer aus der
Region ins Leben gerufen haben.
Als erste konkrete Aktion haben sie eine Klage gegen die im letzten
Spätherbst erfolgte Einsetzung des Fessenheim-Delegierten Francis Rol-Tanguy
durch die Regierung Hollande eingereicht. Der «Monsieur Fessenheim», wie er auch
genannt wird, soll sich um die geregelte Abstellung des AKW kümmern. Der
Nomination des 59-jährigen Ingenieurs, eines früheren Kabinettsdirektors der
Regierung Jospin, fehle die juristische Grundlage, bemängeln die
Fessenheim-Anhänger. Eine gleich lautende Klage haben beim französischen
Staatsrat auch die vier grossen nationalen Gewerkschaften deponiert. Bisher
fehlt dem Fessenheim-Entscheid der Regierung Hollande in der Tat die
parlamentarische Absicherung: Erst im Herbst dieses Jahres soll das dafür
notwendige Gesetz verabschiedet werden.
Dass der Fessenheim-Regierungsbeauftragte vor Ort gar nicht willkommen ist,
zeigte sein erster Besuch im Elsass. Gewerkschafter hatten Ende letzten Jahres
Rol-Tanguy den Zutritt zum AKW schlicht verwehrt und ein
geplantes Treffen mit Fessenheim-Direktor Thierry Rosso verunmöglicht. Vor zwei
Wochen hat jetzt ein erstes Gespräch in aller Heimlichkeit doch stattgefunden,
wie Rosso erst hinterher in einem Radiointerview verriet.
Deutsch-französische Spannungen
Wie schwer sich weite Kreise im Südelsass mit der angekündigten Schliessung
von Fessenheim tun, zeigte sich auch an der jüngsten Sitzung der Informations- und
Überwachungskommission (Clis) von letzter Woche. In dem Begleitgremium, dem
auch von Fessenheim stark betroffene Grenznachbarn aus dem grünen Bundesland
Baden-Württemberg angehören, kam es im Jubeljahr der deutsch-französischen
Freundschaft zu einer ernsthaften deutsch-französischen Verstimmung. Das
Landes-Umweltdepartement in Stuttgart hatte beim AKW-kritischen deutschen
Öko-Institut eine Studie zu Fessenheim in Auftrag gegeben, die punkto Sicherheit
zu ungünstigeren Schlüssen als die französische Atomaufsicht ASN kam.
Clis-Präsident Michel Habig,
ein atomfreundlicher UMP-Lokalfürst, kritisierte vehement die «unangenehme
Überraschung» durch das der Kommission nicht offiziell angekündigte, deutsche
Vorgehen. Die französischen Behördevertreter hätten erst nach der
Pressekonferenz von der Studie erfahren, die ihrer Meinung nach nicht auf dem
neusten Stand sei. «Der Bericht ist politisch, nicht wissenschaftlich
begründet», hatte zuvor der Fessenheim-Direktor Thierry Rosso die französische
öffentliche Meinung vorgespurt.
Atomaufsicht akzeptiert Billig-Nachrüstung
Tatsächlich zeigt sich die französische Atomaufsicht mit Fessenheim sehr viel
nachsichtiger als das Ökoinstitut. So hat die Autorité de sûreté nucléaire (ASN)
zwar wie alle AKW-Sicherheitsbehörden der EU nach Fukushima eine Reihe von
zusätzlichen Auflagen an den Weiterbetrieb der zwei besonders erdbeben- und
flutgefährdeten Elsässer EDF-Reaktoren erlassen. Zentral war dabei unter anderem
die Forderung nach einer Verstärkung der nur 1,5 Meter dicken Beton-Bodenplatten
unter den Reaktorkernen. Quasi als Weihnachtsgeschenk hat die ASN im letzten
Dezember diese Auflage dann aber als erfüllt erklärt.
EDF hatte eine schlaue, für die beiden Reaktoren bloss 30 Millionen Euro
teure Lösungsvariante vorgeschlagen: Der Sockel wird dabei bloss um 50
Zentimeter dicker. Dafür wird gleichzeitig ein neues Abflussbassin gebaut, in
welches das bei einer Kernschmelze entstehende gefährliche Thorium auslaufen und
länger unter Kontrolle gehalten werden soll. Die EDF-Lösung ist eine
Weltpremiere: André Herrmann, bis vor kurzem offizieller Beobachter der Basler
Regierung in der Fessenheim-Kommission Clis und Präsident der Eidgenössischen
Strahlenschutzkommission, hatte vor dem Entscheid der ASN gegenüber der TagesWoche Zweifel an der
Innovation angemeldet.
Ohne das im Dezember gegebene, grüne Licht der französischen Atomaufsicht für
die vergleichsweise billige Fessenheim-Nachrüstung hätte das AKW bereits im
nächsten Sommer abgestellt werden müssen. Jetzt macht sich die EDF daran, die
geforderten Anpassungen vorzunehmen.
Eine Kernschmelze mit Folgen wie in Fukushima würde Frankreich 430
Milliarden Euro kosten.
Die Elsässer Fessenheimgegner-Organisationen kritisieren diese Investitionen
als sinnlos: Das AKW ohne weitere Millionenkosten schon jetzt abzuschalten,
halten sie für vernünftiger und sicherer. AKW-Direktor Rosso widerspricht. Bei
einem Fessenheim-Jahresgewinn von 400 Millionen Euro lohnten sich die
Investitionen allemal. Zum Schliessungsentscheid äussert er sich als
vorsichtiger, kluger Taktiker lieber nicht. Dass sein Arbeitgeber, der
französische Strommonopolist EDF, den Abstelltermin nur zu gerne aufschieben
würde, ist allerdings kein Geheimnis.
Risiken und Kosten werden Thema
Auffällig ist allerdings, dass in Frankreich und im Elsass neuerdings auch in
einer breiteren Öffentlichkeit nicht nur über Arbeitsplätze und EDF-Gewinne,
sondern auch über die lange Zeit verdrängten Risiken der nationalen
Atomindustrie diskutiert wird: Eine vom renommierten Institut national de
radioprotection et de sûreté nucléaire (IRSN) veröffentlichte Studie nennt
erstmals die Kosten möglicher AKW-Katastrophen. Eine Kernschmelze mit Folgen wie
in Fukushima würde Frankreich 430 Milliarden Euro kosten, hat der
Wirtschaftswissenschafter Patrick Momal errechnet.
Und selbst ein «normaler», schwerer Unfall, dessen Folgen sich auf die nähere
Umgebung eines AKW beschränken liessen, wäre noch 120 Milliarden Euro teuer, was
rund 6 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts entspricht. «Das wäre viel
teurer als alle bisherigen Industriekatastrophen wie etwa die Explosion der
Chemiefabrik AZF in Toulouse oder die Tankerkatastrophe der Erika es
waren»,