Mittwoch, 27. Juli 2011

Der Kreis Rottweil und seine Stadtwerke machen es vor!

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-fuer-sie-ist-das-atom-aus-kein-graus.a1e026de-0405-4df0-ba23-7b77cfb44bf2.html


RottweilFür sie ist das Atom-Aus kein Graus

Schwarzwälder-Bote, vom 27.07.2011 06:01 Uhr
EnRWKeine Angst vor Stromausfällen: Die ENRW-Geschäftsführer Peter Küppers (links) und Christoph Ranzinger sehen für ihr Unternehmen große Chancen in der atomkraftfreien Zukunft. Foto: ENRW

Rottweil - "Weg vom Atom" schallt es durch die Republik – die Energiewende ist in aller Munde. Doch was sich für unsere Region dahinter verbirgt, wissen nur Wenige. 
Herr Ranzinger, Herr Küppers, Hand auf’s Herz: Was halten Sie vom Atomausstieg?
K: Die Ereignisse in Japan haben gezeigt, dass die schon länger bestehende Skepsis eines großen Teils der Bevölkerung gegenüber der Atomkraft berechtigt sind. Ich halte den Ausstieg für die richtige Entscheidung.
R: Der im breiten Konsens gefasste Beschluss schafft klare Fakten und bietet uns als Energieunternehmen neue unternehmerische Chancen.
Das heißt konkret?
R: Regional aufgestellte Unternehmen wie die ENRW, haben jetzt Planungssicherheit, dass es sich lohnt, in Projekte zur regenerativen Energiegewinnung zu investieren. Wir werden uns, nachdem wir 2010 eine Option zum Erwerb gezeichnet haben, noch in dieser Woche mit mehreren anderen Stadtwerken endgültig am Offshore-Windpark Baltic I der ENBW in der Ostsee beteiligen.
K: Es ist unser strategisches Ziel, zusammen mit anderen Stadtwerken solche Investitionen weiter voranzutreiben. Auch eine Bürgerbeteiligung an Energieprojekten vor Ort wäre denkbar.
Wie ist die ENRW für die atomfreie Zukunft aufgestellt?
R: Der Umbau wird nicht erst angestoßen – er läuft schon. Ein Beispiel: Durch die Erneuerbare-Energie-Gesetze sind Fotovoltaik-Anlagen seit Jahren für Privatleute attraktiv. Zudem wurden in unserem Netzgebiet Biogasanlagen zugebaut. Seit 2005 verzeichnen wir eine massiven Zunahme, so dass aktuell rund 25 Prozent des Stroms in unserem Netz regenerativ ist. Bis 2020 rechnen wir mit 50 Prozent.
K: Damit hat sich der Anteil an erneuerbarer Energie in unserem Stromnetz seit 2001 mehr als versiebenfacht, was doppelt so hoch ist wie der Bundesdurchschnitt.
Ist Solarenergie also die Antwort auf das neue Energiezeitalter?
R: Die Solarenergie ist ein Teil der Antwort. Aber die Sonne scheint nicht immer. Es gilt zu bedenken, dass man von einer jährlichen Benutzungsdauer von 935 Stunden bei der Solarenergie ausgeht. Ein Kraftwerk, das die Grundlast sichert, muss 8000 Benutzungsstunden pro Jahr laufen – da gibt es eine große Lücke. Und die Windkraft?
K: Auf See liegt die Windenergie bei knapp 3700 Benutzungsstunden. An Land allerdings nur bei knapp 1750 – bei uns ist diese Energieform nicht so ertragreich.
Wo liegen dann für unsere Region die Alternativen?
K: In der Wasserkraft aber auch in Blockheizkraftwerken, die über Wärme-Kraft- Rückkopplung aus Klärgas oder Biomasse Energie erzeugen. Wir haben beispielsweise mit dem 2007 in Betrieb gegangenen Biomasseheizkraftwerk in Hausen gute Erfahrungen gemacht. Werden nach dem Atom-Aus 2022 bei uns die Lichter ausgehen?
R: Ich denke, Stromengpässe sind weniger eine Frage der in Zukunft zur Verfügung stehenden Energiemenge – die kann gegebenenfalls mit Zukäufen aus dem Ausland abgedeckt werden. Schwierigkeiten sehe ich eher bei der Netzinfrastruktur und den fehlenden Stromspeichern.
K: Es geht nicht nur darum, Strom über große Entfernungen quer durch die Republik zu transportieren. Auch in das regionale Versorgungsnetz und dessen Steuerung muss weiter investiert werden, damit die vielen kleinen Kraftwerke der Zukunft ihren Strom mit seiner jeweiligen Verfügungscharakteristik effizient zur Steckdose bringen. Ich vertraue da aber voll auf das Entwicklungspotenzial "Made in Germany". 
- Die Fragen stellte Jürgen Wolfer

Freitag, 15. Juli 2011

Bericht in der Neckar Chronik zum Besuch von Herrn Fuchtel

Sie finden Ihn HIER


FUCHTEL DISKUTIERTE BEI DER MAHNWACHE MIT KERNKRAFTGEGNERN

Atomausstieg? – Volldampf voraus!

Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hat am Montag als erster Politiker die inzwischen 14. Atom-Mahnwache auf dem Freudenstädter Marktplatz besucht. Davor diskutierte er mit Atomkraftgegnern über seine und die Haltung der Bundesregierung in Sachen Atompolitik – mit erstaunlichem Ergebnis.
MONIKA SCHWARZ
Stand den Atomkraftgegnern bei der Mahnwache Rede und Antwort: CDU-Staatssekretär Hans-Joachim ...Stand den Atomkraftgegnern bei der Mahnwache Rede und Antwort: CDU-Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (vorne Mitte). Mit auf dem Bild (Zweiter von rechts) ist Mahnwachen-Mitinitiator Dietmar Lust. Bild: mos
Freudenstadt. „Im Grunde habe ich die grüne Partei nicht gebraucht, ich war nämlich selbst die grüne Partei“, so Fuchtels eigenes Fazit in dieser Diskussion. Eine Diskussion, die zustande gekommen war, weil Fuchtel eine erste Einladung der Atomkraftgegner zunächst aus terminlichen Gründen ausgeschlagen hatte. Die Gruppe hatte daraufhin beschlossen, sich demonstrativ in Fuchtels Heimatort Altensteig zu versammeln (die SÜDWEST PRESSE berichtete). Dies wiederum nahm Fuchtel zum Anlass, nun doch nach Freudenstadt zu kommen und mit den Menschen vor Ort zu diskutieren.
Atomkraftgegner aus Reihen der Grünen, der SPD und der Kirchen, aber auch Fuchtels Parteifreunde aus der Jungen Union waren gekommen. Inzwischen habe die Regierung bewiesen, dass sie den Atomausstieg ernst nehme sagte Fuchtel und zeigte sich überzeugt: „Hätten das die Leute gewusst, dann hätten sie vermutlich anders gewählt.“ Die Energiewende fordere nun eine sorgfältige Begleitung durch die Politik. „Suchen sie deshalb auch die Kooperation mit der Union“, riet er. Denn nur gemeinsam könne es gelingen, diese Herausforderungen zu bewältigen.
Deutliche Kritik ernteten diejenigen, die mit Mahnwachen gegen die Atomkraft demonstrieren, gleichzeitig aber gegen alternative Energiekonzepte vor Ort ihre Stimme erheben. Am Verhalten einzelner politischer Kräfte werde man in den kommenden Jahren feststellen, wer zur Wende tatsächlich bereit sei und wem es letztlich nur um die politische Auseinandersetzung gehe.
Fuchtel kündigte an, während der parlamentarischen Sommerpause eine „Energie-Tour“ durch die Region zu unternehmen und sich dabei mit möglichst vielen Beteiligten über die Konsequenzen des neuen Kurses auszutauschen. Hans Lambacher, Vorsitzender der AG 60 plus der SPD, nahm Fuchtels Kritik nicht unwidersprochen hin. Mahnwachen seien kein Bremsklotz für alternative Energien sondern dienten dazu, den politischen Parteien Dampf zu machen. Darüber hinaus sei es dringend erforderlich, im Hinblick auf alternative Energien eine Konzeption für die Region zu entwickeln. Er, gab Fuchtel zurück, habe einen breiten Hintern, der Dampf aushalte.
Fuchtel erinnerte daran, dass er persönlich den Windpark in Simmersfeld vorangebracht hatte – „Ohne die Union wäre das damals nicht gegangen, viele andere haben gefehlt“ – und dass er sich in der Vergangenheit auch stets um den Ausbau der Erdwärme bemüht habe. Studien, nach denen die Leukämierate von Kindern in der Nähe von Atomkraftwerken höher ist als anderswo, waren Hans-Joachim Fuchtel indes nicht bekannt. Man könne die im Internet nachlesen, klärte ihn eine Diskussionsteilnehmerin auf. Thematisiert wurden auch die Überland-Stromtrassen und das benachbarte Atomkraftwerk Fessenheim. Siegfried Blickle aus Freudenstadt hatte Zahlen über die Menge radioaktiven Materials mitgebracht, das dort jährlich durch den Schornstein gepustet wird: „925 Milliarden Becquerel oder 30 000 Teilchen in der Sekunde.“
Zusammen mit einem Anti-Atomkraft-Button bekam der CDU-Staatssekretär sämtliche Unterlagen mit auf den Weg. Da die Diskussion insgesamt trotz der unterschiedlichen Teilnehmer auf einem sachlichen Niveau geblieben war, war Fuchtel am Ende gerne bereit, auch noch die sich anschließende Atommahnwache zu besuchen. Auch dort warb er noch einmal eindrücklich für „Kooperationen und eine gedeihliche Zusammenarbeit im Sinne aller Beteiligter“.
13.07.2011 - 08:30 Uhr | geändert: 13.07.2011 - 11:45 Uhr

Video zum AKW FESSENHEIM

Dienstag, 12. Juli 2011

Herr Fuchtel war da- und wir hatten eine gute Unterhaltung...

Hier findet Ihr den Pressebericht des Schwarzwälder Boten 

Hier zum lesen (Seite verschiebt sich manchmal- leider)


FreudenstadtGrüne Eintracht am Rathausbrunnen

Schwarzwälder-Bote, vom 12.07.2011 19:01 Uhr
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Als Gast bei der Atom-Mahnwache in Freudenstadt begrüßte Dietmar Lust (rechts) Hans-Joachim Fuchtel. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote


Von Claus Wiegert Freudenstadt. Sommerlich-leger, ganz in schwarz gekleidet kommt Hans-Joachim Fuchtel zum Treffen vor der Atom-Mahnwache in Freudenstadt. Der Parlamentarische Staatssekretär lässt auch verbal keinen Zweifel daran, dass er ein in der Wolle gefärbter Christdemokrat ist – und vertritt doch grüne Positionen, die ihm hin und wieder sogar den Beifall der Kernkraft-Gegner einbringen.

Rund 50 Teilnehmern steht Fuchtel vor der Mahnwache, der mittlerweile 14., Rede und Antwort. Der erste Politiker, sagt Dietmar Lust von Bündnis 90/Die Grünen, den die Mahnwachler überhaupt einluden. "Ich habe keine grüne Partei gebraucht, ich war sie selber", sagt Fuchtel. Mit Wahlkampf habe die Energiewende nichts zu tun, versichert er: "Die Union nimmt die Sache sehr ernst." Er sei schon immer ein Anhänger der dezentralen Nutzung erneuerbarer Energie gewesen, zum Beispiel der Wasserkraft und der Erdwärme. Auch habe er seinen Teil dazu beigetragen, dass der größte Windenergiepark der Region bei Simmersfeld vorangebracht worden sei. Im Sommer, kündigt der Bundestagsabgeordnete an, werde er auf "Energie-Tour" gehen, um sich über die Auswirkungen der Energiewende auf die Region zu informieren.

Nachfragen bei der lockeren Runde unter freiem Himmel beziehen sich meist auf Details der Energiewende. Da bittet Fuchtel allerdings noch um etwas Geduld – schließlich sei die Druckerschwärze auf dem Papier mit den Beschlüssen noch nicht trocken. Das Treffen dient auch dazu, Vorurteilen vorzubeugen: Die Atom-Mahnwache, meint ein Teilnehmer, sei "kein Bremsklotz", aber auch dazu da, "allen politischen Parteien Dampf zu machen, damit sie nicht wieder vergessen". Und künftig wollen die Aktivisten nicht nur plakativ erinnern, sondern sich auch mehr mit dem Thema erneuerbare Energien im Landkreis Freudenstadt befassen.

Gestandene Sozial- und Christdemokraten, Grüne, Liberale und Jusos: Bei der Mahnwache mit letztlich rund 100 Teilnehmern am Rathausbrunnen ist an diesem sonnigen Spätnachmittag das gesamte politische Farbenspektrum versammelt – in seltener grüner Eintracht. Und jeder stimmt Fuchtel zu, als er fordert, parteipolitische Kämpfe zugunsten einer gemeinsamen Umsetzung der notwendigen Dinge zurückzustellen.

Mittwoch, 6. Juli 2011

MdB Fuchtel besucht Atom-Mahnwache in Freudenstadt

Wie im Vorfeld der Campact- Aktion am 20. Mai zugesagt, besucht Herr MdB Fuchtel die Bürger aus der nahen und fernen Umgebung die sich zur Atom- Mahnwache immer Montags, 18 Uhr auf dem oberen Marktplatz treffen.

Das Orga-Team um Walter Trefz und Dietmar Lust freuen sich Herrn MdB Fuchtel am Montag, den 11.7.2011 ab ca 17:15 Uhr in Freudenstadt begrüßen zu dürfen. Es gibt eine kleine Diskussionsrunde im Gasthaus Schwanen ab 17:30 Uhr, danach wird die Mahnwache auf dem Marktplatz zu gewohnter Zeit abgehalten.

Die Atom-Mahnwache Freudenstadt hat sich im Laufe der letzten Woche weiterentwickelt. Unter dem Motto: Nicht nur reden sondern auch tun! – wird sich die Gruppe mehr mit dem Thema Erneuerbarer Energien im Landkreis Freudenstadt, beschäftigen.
Eine erste Aktion zur Weiterbildung und Information war der erfolgreiche Besuch bei der Firma Schmalz in Glatten mit über 50 Teilnehmen. Als nächste Aktion ist ein Seminar bei den Energiewerken Schönau geplant. Dezentrale, lokale regenerative Energiegewinnung ist das Thema der Zukunft- daran wird die Gruppe in Zukunft aktiv mitarbeiten. Die Atom-Mahnwache wird beibehalten, da die Gefahren die von dieser Technologie ausgehen immer gegenwärtig sind. Ein schlechtes Beispiel ist die aktuelle Situation im AKW Fessenheim in Frankreich an der deutschen Grenze, in dessen Ausläufern Freudenstadt direkt liegt.