Dienstag, 31. Mai 2011

"Anti-Atom-Bürger"- Aktion "bei" MdB Fuchtel in Altensteig

AUS DER NECKAR CHRONIK:


BÜRGER: AUSSTIEG JETZT

„Anti-Atom-Bürger“-Aktion „bei“ Fuchtel

Bürger forderten am vergangenen Freitag den Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel auf, sich im Bundestag für einen schnellen und endgültigen Atomausstieg einzusetzen. Vor Fuchtelös Wahlkreisbüro in Altensteig legten sie ein Geschenkpaket u.a. mit „Energiespendern“ nieder.
 
Anti-Atomstrom-Protest in Altensteig. Weil MdB Fuchtel aus Persönlichkeitsschutz-Gründen die ...Anti-Atomstrom-Protest in Altensteig. Weil MdB Fuchtel aus Persönlichkeitsschutz-Gründen die Demonstranten bat, nicht vor seinem Wahlkreisbüro zu agitieren, versammelte sich die Gruppe kompromissbereit sowie „gewaltfrei und fröhlich“ vor der örtlichen Markgrafenschule. Privatbild
Kreis Freudenstadt / Altensteig. Ferner warfen die Protester ihre Forderungen in den Briefkasten und legten noch ein Paar Tipps für den Ausstieg dazu.
Staatssektretär Fuchtel hatte zuvor in einem Telefongespräch mit dem lokalen Koordinator, Dietmar Lust, darum gebeten, aus persönlichen Sicherheitsgründen sein Grundstück nicht für die Demonstration zu nutzen und auch nicht zu fotografieren. Die Aktionsgruppe respektierte diese Bedenken und demonstrierte, wie es heißt, „gewaltfrei und fröhlich“ dafür an der Markgrafenschule: Für eine „echte Energiewende“ hin zu erneuerbaren Energien, für Energieeffizienz und für Energieeinsparung.
Auf Transparenten und Schildern stellten die Demonstranten die „Kernfrage Atomausstieg“. Einer Einladung zu einer Diskussion mit den Bürgern war der Abgeordnete aus verschiedenen, auch über die Presse verlautbarten Gründen nicht nachgekommen (wir berichteten).
Dietmar Lust lud Fuchtel im Namen der Aktionsgruppe zu einem Besuch der immer montags stattfinden Atommahnwachen im Kreis ein. Hier könne der Abgeordnete dann in eine „direkte“ Diskussion mit den Bürgern treten. Ein möglicher Termin wurde inzwischen von Fuchtel bereits mitgeteilt: Dies wäre dann der 11. Juli.
„Nach den Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima muss jetzt endlich Schluss sein mit der Atomkraft“, erklärte Dietmar Lust, der Koordinator der Aktion. „Wir wollen nicht länger unter dem Damoklesschwert eines jederzeit möglichen Super-GAUs leben, der ganze Landstriche auf Dauer unbewohnbar macht.“ Studien zeigten, dass ein kompletter Atomausstieg schon bis 2015 möglich sei, ohne dass Atomstrom aus dem Ausland importiert oder neue klimaschädliche Kohlekraftwerke gebaut werden müssten. Diese Energiewende müsse MdB Fuchtel im Bundestag jetzt deshalb ernsthaft umsetzen, wird gefordert.
Die Bürger forderten den Abgeordneten auf, nicht vor den Menschen im Wahlkreis in Deckung und vor der Atomlobby in die Knie zu gehen, sondern mit dem Atomausstieg ernst zu machen. Dabei dürfe es keine Hintertürchen für die Atomkonzerne geben. Die Atomkraftwerke müssten möglichst schnell für immer abgeschaltet werden.
Die Aktion wurde von Bürger/innen aus dem Wahlkreis Freudenstadt/Calw organisiert. Sie war Teil einer bundesweiten „Dialogwoche“, zu der das Kampagnen-Netzwerk Campact zusammen mit der Ärztevereinigung IPPNW und den Naturfreunden Deutschlands alle 331 Bundestagsabgeordneten von CDU, CSU und FDP eingeladen hatte.
Dietmar Lust über die Beweggründe dafür: „Die Atomlobby setzt alles daran, ihre gefährlichen Reaktoren noch möglichst lange weiterbetreiben zu können. Dazu wollen wir als Bürgerlobby ein Gegengewicht bilden, denn die große Mehrheit der Bevölkerung will einen schnellen Atomausstieg – landes-, bundes- und weltweit.“
25.05.2011 - 08:30 Uhr


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Donnerstag, 5. Mai 2011

Die Anti-Atom-Demo in Freudenstadt ist schon fest etabliert


MAHNEN UND WACHEN

Die Anti-Atom-Demo in Freudenstadt ist schon fest etabliert

Knapp 90 Personen beteiligten sich am Montag wieder an der mittlerweile 6. Antiatom-Mahnwache auf dem Freudenstädter Marktplatz. Damit werden weiter Zeichen gesetzt gegen Atompolitik.
MONIKA SCHWARZ
Anti-Atom-Mahnwache in Freudenstadt auf dem Oberen Marktplatz, mit Walter Trefz als Redner im ...Anti-Atom-Mahnwache in Freudenstadt auf dem Oberen Marktplatz, mit Walter Trefz als Redner im Vordergrund.Bild: mos
Freudenstadt. Nach Tschernobyl sei man nicht energisch genug am Thema dran geblieben, das dürfe jetzt nach Fukushima nicht noch einmal passieren, sagt der grüne Stadt- und Kreisrat Walter Trefz. Gemeinsam mit Dietmar Lust (Grüne) hat er die Mahnwachen, die derzeit an vielen Orten immer um dieselbe Zeit stattfinden, in Freudenstadt ins Leben gerufen. Bis alle Kraftwerke abgeschaltet sind, werde er mahnen, sagt Trefz bestimmt.
In erster Linie beteiligt sich in Freudenstadt die ältere Generation an den Mahnwachen. Das sind eben diejenigen, die Tschernobyl und die Folgen vor 25 Jahren bewusst erlebt und die damalige Medienberichterstattung verfolgt haben. Mit dabei sind im Wechsel auch Freudenstädter Pfarrer, die sich in kurzen Ansprachen zu Wort melden. Pfarrer Wilfried Röcker von der Friedenskirche bat die Mahnenden am Montag darum, schweigend an die Japaner zu denken, die aufgrund der Katastrophe ihre Heimat verlassen müssen. Reflektieren solle man bei der Gelegenheit aber auch das eigene Leben, so Röcker.
Passend zum Anlass hatte er ein Lied mitgebracht. „Nach dieser Erde gibt es keine, die eines Menschen Wohnung wär‘“ wurde von ihm auf der Gitarre begleitet. Nicht nur Walter Trefz würde sich freuen, wenn die musikalische Begleitung der Mahnwachen künftig noch ausgebaut wird. Man werde am Thema dran bleiben, auch wenn Fukushima langsam schon wieder aus den Schlagzeilen verschwindet, so Trefz.
Ein langes Gedicht, das kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl die Empfindungen damals zum Ausdruck brachte, wurde von Ilse Süsser verlesen. Sie hat die Lyrik, die nichts an Aktualität verloren hat, in einer alten Zeitung entdeckt.
Dietmar Lust informierte darüber, dass viele Regierungen mittlerweile an dem Punkt angekommen seien, an dem sie ihre eigenen Atompläne überdenken. Indien beispielsweise habe den Neubau von vier Reaktoren in den von Tsunamis betroffenen Gebieten gestoppt. Auch eine neue Behörde für Reaktorsicherheit sei dort gegründet worden. Mit einem Forderungskatalog habe man sich an die Bundestagsabgeordneten gewandt, und diese um ein Gespräch oder eine Stellungnahme in einer eigens anberaumten Dialogwoche vom 16. bis 21. Mai gebeten.
Hans-Joachim Fuchtel (CDU) habe allerdings mitteilen lassen, dass er „keinen Kontakt wünsche“- gab Lust bekannt. Es sei nun zu überlegen, wie man weiter verfahren soll. Konkrete Vorschläge, was man im Landkreis tun könnte, kann Lust auch präsentieren. Eine Stromwechselparty, Stromspartipps, ein Arbeitskreis zur Klärung der Stromverhältnisse im Kreis oder das erklärte Ziel „Atomkraftfreier Landkreis“ lauteten einige der Ideen. Auch den Besuch von Kommunen, die diesen Weg bereits weiter gegangen sind – etwa Schönau – wäre denkbar. Erfreulich nannte Lust, dass 50 Teilnehmer aus Freudenstadt und Umgebung bei der Ostermontagsdemo in Kehl waren. Am 28. Mai findet die nächste Anti-Atom-Demo in etlichen Großstädten statt. Die nächste Stuttgart 21-Gegendemonstration ist bereits am 21. Mai vor dem Hauptbahnhof.
Ein grundlegend verändertes Denken in Sachen Energieverschwendung, Verkehrswege etc. fordert auch Hans Lambacher, der gemeinsam mit seiner Frau immer dann zu den Mahnwachen kommt, wenn ihm das zeitlich möglich ist. Wenn Nordseekrabben zum Auspuhlen nach Marokko exportiert werden, um danach wieder auf den hiesigen Markt zu gelangen, dann laufe da etwas verkehrt.
05.05.2011 - 08:30 Uhr