Montag, 4. August 2014

Ein Flusskraftwerk als Energielieferant

Die Bürgerinitiative Mahnwache für Atomausstieg aus Freudenstadt zu Gast in Horb



Herr Oberbürgermeister Rosenberger empfing die Mahnwache und Vertreter des Projektes Zukunft an der Inselspitze. Er stellte das Horber Konzept vor, bis 2050 klimaneutral aufgestellt zu sein. Ein Baustein ist das Flusskraftwerk an der Inselspitze in Trägergemeinschaft mit den Stadtwerken Tübingen, keine Investition, die sich schnell amortisiert, sondern die sich für die nächsten Generationen auszahlt. „Wenn es in Sulz und Freudenstadt regnet, also meistens, hat Horb genug Wasser für Strom.“ Der Geschäftsführer und Vordenker der Energiewende für Horb, Herr Eckhardt Huber, führte sehr engagiert in die technischen Details ein. Er erläuterte die gelungene Einbindung des Kraftwerks in das historische Stadtbild. Es wurde als Schaukraftwerk erstellt und ermöglichte den Besuchern durch eine ausfahrbare Treppenkonstruktion ins Innere des Kraftwerks zu gelangen und die Turbine zu bewundern. Auch an empfindlichere Ohren war gedacht (Einmalohrschutz). Das Flusskraftwerk versorgt zusammen mit 2 kleineren Kraftwerken circa 600 Haushalte dauerhaft mit Strom.
Ein weiterer Baustein ist die Energieagentur in Horb, die Bürger und Gemeinden in Energiefragen berät und unterstützt. Diese Agentur wird getragen durch einige Kommunen, Banken und die Verbraucherzentrale. „Es würde dem Landkreis Freudenstadt gut anstehen, sich in eine solch zukunftsweisende Einrichtung einzubringen,“ so Hans Lambacher, ein Vertreter der Mahnwache.
Der dritte Baustein ist die Fotovoltaikanlage in Nordstetten. Zur Zeit ist die Stadt auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Windkraftanlage. Somit ist Horb beispielhaft unterwegs zur klimaneutralen und gleichzeitig energieautarken Stadt.

Erfreut und beeindruckt von diesem Engagement ließ die Mahnwache den Abend am Neckar ausklingen.



Die Bürgerinitiative Mahnwache Freudenstadt hat sich gegründet nach dem bisher weltweit größten atomaren Unfall in Fukushima. Zunehmend rückt die Energiewende und erneuerbare Energie in den Mittelpunkt dieser engagierten Gruppe. 

Die Mahnwache trifft sich nach der Sommerpause jeden Montag. Das nächste Treffen ist am 15. September, 18 Uhr, auf dem Marktplatz Freudenstadt.

Freitag, 1. August 2014

AKW Neckarwestheim -eine geologische Zeitbombe

AKW Neckarwestheim
Eine geologische Zeitbombe
Bildvortrag und Diskussion Dr. Hermann Behmel
Geologe, Baugrunduntersuchungen
In einem nicht mehr benötigten Steinbruch wurden die beiden Blöcke des AKWs gebaut. Bereits damals wurden die geologischen Risiken des Untergrundes weitgehend ignoriert. Bis heute werden durch ständiges Abpumpen des Grundwassers enorme Mengen an Mineralien ausgewaschen. Der Kühlturm sackt regelmäßig ab. Das Risiko im Untergrund wächst täglich. Die Stabilität bei einem möglichen Erdbeben basiert nur noch auf Treu und Glauben. Ein gut verständlicher und anschaulicher Vortrag wird diesen Glauben erschüttern. Das Besigheimer Loch (2002) und andere Dolinen werden gezeigt. Dr. Hermann Behmel war von 1972 bis 2002 der Akademische Direktor und Geschäftsführer des Instituts für Geologie und Paläontologie an der Universität Stuttgart. Sein Spezialgebiet ist die Untersuchung von Baugrundrisiken.

1. Kernkraftwerk Neckarwestheim, eine geologische Zeitbombe - auch ohne Erdbeben, Dr. Hermann Behmel, 04.12.2013, Teil 1:
Standortwahl und Baugrundrisiken
2. Behmel, 04.12.2013, Teil 2: Natürliche Hohlraumbildung unter dem AKW
3. Behmel, 04.12.2013, Teil 3: Hohlraumbildung unter dem AKW durch Eingriffe des Menschen
4. Behmel, 04.12.2013, Teil 4: Wie verschlechtern die Hohlräume die Stand- und Betriebssicherheit des Kernkraftwerkes?
5. Behmel, 04.12.2013, Teil 5: Sind die Grundlagen für die Bau- und Betriebsgenehmigungen entfallen?