Bündnis
solidarisiert sich mit heutiger Großdemonstration in Tokio
Fukushima
mahnt: Bevölkerung vor atomaren Gefahren schützen
Ein Bündnis von Anti-Atom-Initiativen unterstützt die
Forderung der Demonstranten heute in
Tokio nach einem Ende der zivilen Nutzung der Atomenergie in Japan. Sechs Monate nach dem
Atom-Gau verweigert die japanische Regierung den Menschen im Unglücksgebiet von Fukushima immer noch dringend benötigte Hilfe. Bis heute existiert kein staatlichesEva kuierungsprogramm für
Japaner, die weiter als 20 Kilometer vom havarierten Reaktor entfernt leben.
Tokio nach einem Ende der zivilen Nutzung der Atomenergie in Japan. Sechs Monate nach dem
Atom-Gau verweigert die japanische Regierung den Menschen im Unglücksgebiet von Fukushima immer noch dringend benötigte Hilfe. Bis heute existiert kein staatliches
Dabei werden in weiter von Fukushima-Dai-ichi entfernten Gebieten
sogenannte „Hot Spots“ entdeckt. Das sind Gebiete, in denen die radioaktive
Strahlung besonders hoch ist. Auch noch bis zu 60 Kilometer vom havarierten
Atomkraftwerk entfernt wurden Messungen der unabhängigen japanischen
Organisation Citizens‘ Radioactivity Measuring Station zufolge auf einem
Kinderspielplatz mehr als 60 Mikrosievert pro Stunde festgestellt. Normal wären
weniger als 0,1 Mikrosievert pro Stunde.
Der wissenschaftliche Berater der japanischen Präfektur
Fukushima Prof. Shunichi Yamashita, behauptet, bis zu einer Strahlendosis von
100 Millisievert pro Jahr bestehe für die Menschen keine Gesundheitsgefahr.
Letzte Woche war er Hauptredner auf dem internationalen Expertensymposiums zu
„Radioaktivität und Gesundheitsrisiken“ der Nippon Foundation, zu dem kein
einziger atomenergie-kritischer Wissenschaftler geladen war. Vertreter internationaler Nichtregierungsorganisationen
- darunter auch die IPPNW - haben einen Protestbrief an das Vorbereitungskomitee
versendet.
Die
radioaktive Strahlung schädigt das Erbgut insbesondere bei Kindern und Embryos.
Dies kann zu Fehlgeburten, Missbildungen und Krebs führen. Diese
wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Folgen der Atombomben auf Hiroshima und
Nagasaki und der Tschernobylkatastrophe werden bis heute durch ein
Geheimabkommen aus dem Jahre 1959 zwischen der Internationalen Atomenergieagentur
IAEA und der Weltgesundheitsorganisation WHO unterdrückt.
Die
WHO hat die Definitionshoheit der Gesundheitsschäden durch radioaktive Strahlung
an die IAEA abgegeben. Deren satzungsgemäßes Ziel ist jedoch die Förderung der
Atomenergie. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat unzähligen Menschen
Leben und Gesundheit gekostet. Das verharmlost und unterschlägt die WHO bis
heute. In gleicher Weise wird jetzt den Menschen in Fukushima Hilfe
vorenthalten. Diese Ignoranz gegenüber den Opfern nuklearer Katastrophen ist
unerträglich.
Angesichts
des gigantischen Ausmaßes der Verstrahlung in Fukushima fordern wir die internationale
Gemeinschaft auf, sich dafür einzusetzen, dass die WHO ihre satzungsgemäßen Aufgaben
auch bei nuklearen Katastrophen uneingeschränkt, unzensiert und unabhängig wahrnehmen
kann. Das bedeutet uneingeschränkte Information, bestmöglichen Schutz der Bevölkerung
und die größtmögliche Vorsorge vor nuklearen Gefahren. Im Katastrophengebiet um
Fukushima ist dies unverzüglich umzusetzen!
Redaktioneller
Hinweis: Ein breites Bündnis von Anti-Atom-Initiativen protestiert heute in
Tokio unter dem Motto „Tschüss Atomenergie“. Prominenter Unterstützer ist der
Literaturnobelpreisträger Kenzaburō Ōe. Weitere Informationen unter
http://sayonara-nukes.org/english/
Pressekontakt: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Angelika Wilmen, Tel. 030 – 69 80 74 15, Email: wilmen@ippnw.de
Pressekontakt: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Angelika Wilmen, Tel. 030 – 69 80 74 15, Email: wilmen@ippnw.de
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